Edgar L. Gärtner
In Frankreich sorgt zurzeit (neben dem Aufstand der „Gelbwesten“) die Einfuhr von Palmöl aus Indonesien und Malaysia für große Unruhe. Der französische Ölkonzern Total hat, angelockt von der steuerlichen Begünstigung von Bio-Kraftstoffen, seine alte Raffinerie von La Mède am Brackwassersee Étang de Berre in Südfrankreich auf die Verarbeitung von Palmöl umgestellt. Vor wenigen Tagen traf dort die erst Schiffsladung von 20.000 Tonnen Palmöl aus Sumatra ein. Dagegen protestieren nicht nur Umweltverbände wie Greenpeace, sondern auch der einflussreiche Bauernverband FNSEA in Form von Blockadeaktionen. Sie sehen in der Ausweitung von Ölpalmen-Plantagen die Hauptursache für die Zerstörung von Regenwäldern samt den dort lebenden Orang Utans. Bei der letztgenannten Organisation stehen freilich weniger Umweltschutz-, sondern eher protektionistische Motive im Vordergrund. Im Klartext: Die Agrar-Lobbyisten möchten den Ölkonzern lediglich dazu bewegen, statt Palmöl aus dem fernen Südostasien Rapsöl aus heimischem Anbau zu verarbeiten.