1. Programmdirektor Schuster (taz.de, Marlene Halser) Der Fernsehsender „Arte“ steht erneut in der Kritik. Die 15-minütige Reportage „Gaza: Ist das ein Leben?“ unterschlage wesentliche Informationen, so der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster und solle aus dem Programm genommen werden. Tatsächlich liefere die Reportage über das Schicksal einer palästinensischen Familie so gut […]
1. Programmdirektor Schuster
(taz.de, Marlene Halser)
Der Fernsehsender „Arte“ steht erneut in der Kritik. Die 15-minütige Reportage „Gaza: Ist das ein Leben?“ unterschlage wesentliche Informationen, so der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster und solle aus dem Programm genommen werden. Tatsächlich liefere die Reportage über das Schicksal einer palästinensischen Familie so gut wie keine Hintergrundinformationen zu dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt, den Umständen des Angriffs oder den Aktivitäten der Hamas im Gazastreifen, findet Marlene Halser in der „taz“. Dies sei aber auch nicht der Anspruch gewesen, rechtfertige sich der Fernsehsender. Damit gibt sich der Zentralratspräsident nicht zufrieden und fordert „Arte“ im Interview mit der „Faz“ zum Handeln auf.
2. Der Exekutor und sein Lieblingsdieb
(kanzlei-hoenig.de, Carsten R. Hönig)
Vor knapp 17 Jahren wurde ein Geldtransporter gestohlen. Einer der Täter flüchtete mit seiner Millionenbeute über verschiedene Stationen nach Südafrika. Nach einiger Zeit wurde er dort gefasst, nach Deutschland überstellt und saß seine Strafe ab. (Die „Bild“ hatte den Vorfall genüsslich ausgeschlachtet und sich sogar mit dem Mann in Kapstadt getroffen.) Mittlerweile habe sich der Mann, der zwischenzeitlich erkrankt war, wieder berappelt und einen Job angenommen. Den hat er nicht mehr, was mit daran liegen könnte, dass der „Bild“-Reporter Josef Ley anscheinend einen Narren an Täter und Story gefressen habe und einfach nicht loslasse. Rechtsanwalt Hönig: „Josef Ley reichte es nicht aus, dass der Mann für seine Tat drei Jahre lang im Knast saß, sich danach in der Psychiatrie mit „therapeutischen Parksparziergängen“ behandeln lassen musste und nun versucht, sich wieder auf die eigenen Füße zu stellen. Er musste ihn wieder hinrichten.“
3. Kritik an Gastro-Zeitschrift „Rolling Pin“
(facebook.com, Mary Scherpe)
„Rolling Pin“ (englisch für „Nudelholz“) ist ein deutschsprachiges Fachmagazin für Gastronomie, Hotellerie und Kreuzfahrtbranche, das eine Onlineabstimmung über die besten Köche veranstaltet und zu einer Gastrokonferenz einlädt. Laut Bloggerin Mary Scherpe befänden sich unter den „50 besten Köchen Deutschlands“ 49 Männer und nur eine Frau. Auf der „Gastro-Konferenz“ spreche nicht eine einzige Frau. Und online verbreite die Zeitschrift Bildtafeln mit geschmacklosen und sexistischen Sprüchen. Mary Scherpe fasst ihre Kritik zusammen: „Rolling Pin ist die Spitze eines frauenfeindlichen Eisberges in der Food Szene, Gastro-Sexismus ist allgegenwärtig, deswegen überrascht es mich nicht, aber es bleibt widerwärtig. Dieses Medium spiegelt einen traurigen Status Quo, und arbeitet hart daran, genau diesen zu erhalten. Und es geht hier nicht nur um Frauen, auch people of color kommen bei Rolling Pin weder im Heft, noch auf der Konferenz, noch in der Abstimmung in bedeutender Zahl vor.“
4. Wetterdaten sind jetzt Open Data
(golem.de)
Eine Gesetzesänderung macht es möglich, dass Daten des Deutschen Wetterdienstes künftig kostenlos und von jedermann genutzt werden können. Dies betrifft unter anderem Modellvorhersagen, Radardaten sowie aktuelle Mess- und Beobachtungsdaten und Klimadaten. Softwareentwickler und Hobbymeteorologen dürfen die Daten in ihre Anwendungen einbauen, müssen jedoch die Quelle angeben.
5. Silicon-Valley-Mäzene und ihre Liebe zu traditionsreichen Medien
(sueddeutsche.de, Karoline Meta Beisel)
Manche Silicon-Valley-Unternehmer schaffen sich neben Yacht, Flugzeug und Golfplatz auch Medien an bzw. investieren in sie. Ob Ebay-Gründer Pierre Omidyar mit der Seite „The Intercept“, Facebook-Mitgründer Chris Hughes bei „The New Republic“ oder Amazon-Gründer Jeff Bezos mit seiner „Washington Post“. Nun hat Laurene Powell Jobs, die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs, die Zeitschrift „The Atlantic“ erworben. Das sei bemerkenswert, denn das prosperierende Magazin habe gar keinen Gönner nötig. Der vergangene Mai sei für „theatlantic.com“ ein Rekordmonat mit 42 Millionen Lesern gewesen, eine Expansion nach Europa stehe unmittelbar bevor.
6. Kommt das Emoji vor oder hinter das Satzzeichen?
(blog.wdr.de, Dennis Horn)
Kommt das Emoji vor das Satzzeichen, kommt das Emoji hinter das Satzzeichen oder ersetzt das Emoji das Satzzeichen? Verbindlichen Regeln dazu gibt es noch nicht, aber Dennis Horn hat für sich eine Lösung gefunden.