Eine kleine Truppe aus aus dem Ruhrpott kontrolliert Wikipedia und den anonymen Internetpranger Psiram. Dank starker Admin-Kraft regieren die Chef-Inquisitoren wie Blockwarte – Wikipedia und Psiram gleichermaßen.
Den Blog „Ruhrbarone“ kennt kein Mensch. Bei Alexa.com geht er im Rauschen fast unter. Auch ansonsten ist der Blog, der aus dem kostenlosen WordPress Baukasten „twenty eleven“ zusammengeschustert wurde, nichts Besonderes. Ein Blog wie Millionen andere eben auch.
Doch sehr verwunderlich, dass ein solcher No-Name-Blog gleich Hunderte mal bei Wikipedia als Quelle erwähnt wird und sogar noch einen eigenen Eintrag hat. Zu dieser Ehre kommt bei Wikipedia praktisch kein Blog, denn die Regeln schließen das aus. Die Ruhrbarone also eine besondere Ausnahme? Oder steckt mehr dahinter?
Oder haben die Ruhrbarone – anonym selbstverständlich – da ein wenig nachgeholfen, weil sie selbst hochrangige Admins bei Wikipedia sind? Sieht ganz danach aus.
Und noch verwunderlicher, dass die „Ruhrbarone“ gleichzeitig Tausende mal auch bei Psiram als Quelle zitiert werden. Dieser Zusammenhang ist nicht zufällig. Aber eins nach dem anderen:
Da der Blog „Ruhrbarone“ technisch besonders laienhaft zusammengebastelt wurde, wird unter jedem Artikel die Anzahl der Datenbank-Abfragen eingeblendet. Und da sind die Ruhrbarone schon rekordverdächtig: Bei Abruf eines einzigen Artikels kommt es zu 59 Datenbank-Abfragen.
Screenshot „Ruhrbarone“ (Seitenende unten):
59 „queries“ (Datenbankabfragen) – das bedeutet, dass die Datenbank und damit die Seite bei rund 100 Usern bereits kollabiert. Denn herkömmliche Billig-Datenbanken geben bei 600-800 Abfragen ihren Geist auf.
Das wäre alles nicht der Erwähnung wert, wenn nicht ausgerechnet ruhrbarone.de aus unbekannten Gründen rund 500 mal bei Wikipedia zitiert werden. Das gibt gute Google-Power. Denn keine andere Quelle ist bei Wikipedia so oft zitiert wie die Ruhrbarone mit ihrem Laienblog. Zum Vergleich: spiegel.de schafft es nur auf über 40 Zitate bei Wikipedia. (Quelle: Google)
Auch ansonsten sind die Wikepedia-Macher bei Zitaten von Blogs sehr zurückhaltend. Es gelten strenge Regeln. Relevanz ist ein wichtiges Kriterium. Aber sind die Ruhrbarone so relevant, dass sie rekordverdächtige 500 mal bei Wikipedia zitiert werden müssen? Wohl kaum.
Ruhrbarone 500x als Quellenangabe bei Wikipedia:
Quelle: http://i.imgur.com/wTNPf9U.png
Mit den 500 Verweisen ist fast jeder Artikel von den Baronen mindestens ein Mal bei Wikipedia zitiert. Liegt das etwa daran, dass fast alle Wikipedia-Admins irgendwann ausgerechnet auf der Seite aus dem Ruhrpott fündig geworden sind? Unwahrscheinlich.
Es liegt eher daran, dass einige wenige aber einflußreiche Admins bei Wikipedia ihre eigenen Seiten puschen. Und das sind – welch ein Zufall – ausgerechnet die Macher von ruhrbarone.de.
Gegründet wurde die Ruhrbarone von dem netzbekannten Nazitheoretiker und Verfasser von Billigartikeln Stefan Laurin und u.a. seinem Kumpel Sebastian Bartoschek. Und da die beiden anscheindend so einen übermächtigen Einfluss auf Wikipedia haben, haben sie sich dort wiederrum zig mal selbst zitiert. Beide kennt man zwar nicht, aber bei Wiki täuschen sie Relevanz vor. Und löschen kann sie auch keiner, weil sie so mächtig sind.
Sebastian Bartoschek, ein „No Name“ aus Recklinghausen, der sich selbst als „Science Slammer“ bezeichnet und auch schon mal einen Podcast produzierte, hat sogar einen eigenen Eintrag bei Wikipedia. Das ist geradezu sensationell für eine Nullnummer aus dem Ruhrpott. Aber bei Wikipedia scheinen Stefan Laurin und Sebastian Bartoschek die Kings zu sein. Schalten und walten sie dort, wie sie wollen?
Bei Wikipedia „betreuen“ sie wie Blockwarte Einträge missliebiger Personen und heften ihnen gerne den Stempel „Verschwörungstheoretiker, Antisemit“, und irgendwas mit „rechts“ an. Das geht unter dem Deckmantel der Anonymität hervorragend. Denn bei Wikipedia haben Admins keine Klarnamen. Dass es bei Wikipedia einen einflussreichen Admin mit dem Nicknamen „Stefan Bellini“ gibt hat angeblich nichts mit Stefan Laurin zu tun. Passt aber gut zu ihm. Stefan ist der Herr über alles antisemitische, Fachmann für den Stempel „Verschwörungstheoretiker“ und „rechts“.
Doch die Macht der Ruhrbarone über Wikipedia genügte offenbar nicht. Seit ein paar Jahren wurde psiram.com ins Leben gerufen. Psiram ist ein Internetpranger. Alles anonym, angemeldet zunächst in Panama, und jetzt bei Voxility SRL in Bukarest, Rumänien (IP Adresse: 109.163.233.187). Da alles so schön anonym ist gibt es selbstverständlich keine Beweise, dass die Ruhrbarone hinter Psiram stecken. Doch das Versteck wird brüchig.
Die Ruhrbarone scheinen sich ziemlich gut mit Wikipedia auskennen und – Zufall oder nicht: Psiram sieht genau so aus wie Wikipedia – zum Verwechseln ähnlich. Das ist gewollt und soll Seriosität vortäuschen. Und da die Wikipedia-Macher so mächtig sind, hatten sie zeitweise Psiram oft als Quelle eingesetzt. Das wirkt bei Google.
Da hatte ihnen dann aber irgendein Oberadmin doch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Psiram ist seitdem als Quelle bei Wikipedia verschwunden.
Trotzdem wird eifrig an Psiram weiter gearbeitet. Gleiche Masche, nur extremer. Die ganze Klaviatur „Verschwörungstheoretiker, Antisemit, Nazi“ wird bei missliebigen Personen rauf und runter gespielt, ohne dass Betroffene sich wehren können. Eine offizielle Adresse gibt es nicht. Ein Pseudoblog mit einem Forum soll angebliche Transparenz vortäuschen. Doch bei Psiram kommt keiner rein. (Ein gefaktes „Psiram – Wir über uns“ ist hier abrufbar)
Auf Psiram können sich die hinterhältigen Hetzer so richtig austoben. Und, welche Überraschung: Obwohl es auf Psiram bisher nur rund 2000 Einträge gibt, werden bei Psiram die Ruhrbarone gleich über 6000 mal zitiert. (Quelle: Google) – Das ist eine starke Leistung. Ob Blog, Forum oder Hauptseite: die Barone sind omnipräsent. Lässt dies etwa die Schlussfolgerung zu, dass die Ruhrbarone hinter Psiram stecken?
Es ist kaum vorstellbar, dass auf Psiram Ruhrbarone 6000 mal zitiert werden, wenn sie nicht selbst die Admins sind. Keine andere Seite würde eine solche Zitat-Inflation zulassen.
Im Internet wird derweil darüber gemunkelt, dass Stefan Laurin die Spenden, welche für ruhrbarone.de bestimmt sind, heimlich auch für Psiram abzweigt. Darüber dürften viele Spender sicherlich sehr verwundert sein. Denn intern fehlt das Geld angeblich an allen Ecken und Enden und selbst die Finanzierung des Billigservers ist angeblich gefährdet. Aber für das Finanzamt könnte der Weg der Gelder sicherlich auch interessant sein. Betreiben die Ruhrbarone nebenher auch noch geschickte Geldwäsche, um ihr Unwesen via Panama zu finanzieren?
Ungeklärte Fragen, die demnächst aufgeklärt werden.